1762 zog Johann Christian Bach, der jüngste Sohn Johann Sebastians, nach London und lebte dort zwanzig Jahre lang bis zu seinem Tode. Seine Opernerfolge in Neapel hatten ihm diese Einladung ermöglicht, und als Opernkomponisten wollten ihn die Londoner haben. Doch Bach wollte sich ein zweites Standbein verschaffen und gedachte, dies in der Tradition Händels mit Oratorien zu bewerkstelligen. Doch Händels Schatten in dieser Gattung war lang und die Londoner zeigten sich hier besonders anspruchsvoll: Bachs einziges Oratorium wurde 1770 absolut kein Publikumserfolg und fiel danach schnell in Vergessenheit: Gioas, Rè di Giuda (Joas, König von Juda). Dabei ist dies Werk der interessante Versuch, die Londoner Oratorien-Tradition ein Jahrzehnt nach Händels Tod um ein Werk zu bereichern, das die Qualitäten der italienischen Oper mit den Errungenschaften des englischen Oratoriums verband. Hermann Max, die Rheinische Kantorei, Das Kleine Konzert und Monika Frimmer, Markus Schäfer, Mechthild Georg, Kai Wessel u. a. als Solisten führen eindrucksvoll den Beweis, dass die Zeit doch so einiges relativiert, was Qualitätsurteile angeht!
Rezensionen:
»Max und seine Künstler...lassen die Genialität des Londoner Bach ebenso erklingen, wie sie seine ehrfürchtige Bezogenheit auf die Tradition nicht verleugnen!«
klassik-heute.de
»Dank der vorzüglichen Rheinischen Kantorei werden jedoch die Chorsätze zu den eigentlichen Höhepunkten - ganz im Sinne Händels eben.«
FonoForum 5/2003
»Exzellente Aufführung. Fantasievolle Musik, einige Arien sind von überwältigender Schönheit.«
International Record Review 4/2003