Johann Christoph Friedrich Bach, als „Bückeburger Bach“ bekannt, hatte bis er mit fast 18 Jahren in die norddeutsche Residenzstadt kam, nachweislich keinen anderen Lehrer gehabt als seinen Vater. In Bückeburg aber lernte er sogleich einen musikalischen Stil kennen, der ihm zuvor kaum begegnet sein dürfte: die Musik der hochbarocken italienischen Oper und Kantate sowie die von ihnen geprägten Instrumentalkompositionen. Die im Jahre 1771 erfolgte Berufung des Dichters und Theologen Johann Gottfried Herder nach Bückeburg bedeutete für Friedrich Bach eine weitere künstlerische Anregung, die vor allem sein kirchenmusikalisches Werk bereicherte. Gegen Ende des Jahres 1772 schrieb Herder die Dichtung Die Kindheit Jesu, der er den Untertitel ,,Ein biblisches Gemälde" gab. Als Weihnachtsgabe für seine Braut Caroline Flachsland sandte er die Dichtung nach Darmstadt. Zugleich vertraute er den Text Johann Christoph Friedrich Bach zur Vertonung an. Am 11. Februar 1773 wurde das fertige Werk erstmals am Hofe zu Bückeburg aufgeführt.
Rezensionen:
"Die vorliegende Einspielung zeichnet ein durchaus vielfältiges Bild vom "Bückeburger" Bach (er war dort 45 Jahre lang tätig); den musikalischen Schwerpunkt bildet dabei zweifellos das Oratorium "Die Kindheit Jesu". Das akzentvolle und frische Musizieren des Orchesters, die klar umrissenen Charaktere und die feinfühlig geformten Melodien der Vokalpartien geben dem Werk einnehmende Züge."
Fonoforum 3/90